Karrieren vor und nach 1945: 

Fritz Cloos und

Walter May

Fritz Cloos
Hans Bergel in der Siebenbürgischen Zeitung vom 20. 04. 1999 zum 90. Geburtstag von Fritz Cloos

 
Einige biografische Angaben zu Friedrich Cloos

Der 1910 in Kronstadt/Siebenbürgen als Arbeitersohn geborene Friedrich Cloos trat früh in den Dunstkreis des Nationalsozialismus. Nach einer durchlaufenen Schulung wurde er mit Befehl Nr. 3/33 vom 3. Februar 1933 der SA (Selbsthilfe Arbeitsmannschaft) der NEDR (Nationalsozialistische Erneuerungsbewegung der Deutschen in Rumänien) durch den Leiter der SA, Fred Bonfert, zum Truppführer ernannt. Auf den Aufsatz von Pfarrer Hans Roth in den "Kirchlichen Blättern", die nationalsozialistische Jugend versichere zwar kirchenfreundlich eingestellt zu sein, habe aber nicht den Willen, positives Christentum durch die Tat zu beweisen, nahm der Hauptausschuß des "Allgemeinen siebenbürgischen deutschen Jugendbundes" am 18. Juni 1933 in einer Erklärung Stellung. Für den südwestdeutschen Wandervogel unterzeichnete Fritz Cloos. 

Das Arbeitslager in Großschenk, das die SA der "Selbsthilfebewegung" ab dem 15. Oktober 1933 abhielt, stand unter der Leitung von Fritz Cloos. 

Er gründete zusammen mit Pfarrer Arnold Roth und führte die sogenannte "Stefan Ludwig Roth-Schar für christlich-deutsche Aufbauarbeit", die ab Juli 1934 von Kronstadt aus in den siebenbürgischen Gemeinden in der Form von Bibelstunden, Gottesdiensten und Feierstunden, in Jugendstunden und Singstunden für jung und alt auf raffinierte Weise, durch Untergrabung bisheriger Kirchengepflogenheiten, verkappte Propaganda für die nationalsozialistische Idee machte. In einem Aufsatz der "Kirchlichen Blätter" vom März 1934 plädiert er für die Vereinheitlichung der Jugendarbeit und für die Zusammenfassung der Tätigkeit der erstarrten kirchlichen Bruder- und Schwesternschaften mit der Jugendarbeit unter Pfarrer Wilhelm Staedel (der der Spitzenexponent der sogenannten deutschchristlichen Bewegung in Siebenbürgen war). Hier wird der Hang von Cloos für die totalitäre, vereinheitlichende Tendenz des Nationalsozialismus sichtbar. Nach der Abspaltung der radikalen Nationalsozialsiten von der "Nationalen Erneuerungsbewegung" (NEDR) des Fritz Fabritius und Gründung der Deutschen Volkspartei Rumäniens (DVR), die von Alfred Bonfert geleitet wurde, gehörte auch Fritz Cloos als neuer Leiter des DVR-Jugendamtes zu den engsten Mitarbeitern des radikalen Führers. 

Im Zuge der resoluten Politik von Bischof Viktor Glondys, den Kirchenangestellten die Tätigkeit in politischen Parteien zu verbieten und eine diesbezügliche Verpflichtungserklärung zu unterschreiben (das Rundschreiben 924/1936 vom 14. Februar 1936 des Landeskonsitoriums der ev. Landeskirche AB in Rumänien), schlossen sich die Verweigerer, die ihres Arbeitsplatzes verlustig wurden, zur "Kampfgemeinschaft der enthobenen Angestellten" im Rahmen der "Arbeitsgemeinschaft der "Erzieher im Osten"" zusammen, deren "Richtlinien" vom 3. November 1936 Fritz Cloos richtigkeitshalber gegenzeichnete. Es ist nicht belanglos, daß auch die Gattin von Cloos, die Kindergärtnerin Gerda Polonyi, zu den Entlassenen zählte. 

Cloos reiste wiederholt zu seinen SS-Auftraggebern der Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI) in Berlin (beispielswiese im Herbst 1938, als seine freundschaftlichen Beziehungen zum späteren Volksgruppenführer Andreas Schmidt greifbar werden). Cloos hatte damals den Auftrag des von der SS gesteuerten Konfidentenkreises um Andreas Schmidt, die maßgebenden Reichsstellen über die Entwicklungen bei den Rumäniendeutschen zu unterrichten. 

Als der sogenannte Putsch gegen die Führung von Fritz Fabritius im Sommer 1939 von der VOMI eingefädelt und durchgeführt wurde, wurden Alfred Bonfert und Waldemar Gust aus dem Verkehr gezogen und Fritz Cloos wurde zu weiterer Verwendung nach Berlin beordert. In Berlin wurde Cloos hauptsächlich seitens der Deutschen Arbeitsfront (DAF) für den zukünftigen Einsatz der Volksgruppenführung ausgebildet. 

Cloos spielte in der Volksgruppenzeit (1940-1944) eine zentrale Rolle, indem ihm die Führung des am 26. März 1941 neugeschaffenen Gaues Bergland anvertraut wurde, der die bäuerlichen Kreise Unterwald und Banater Bergland zu einer politischen Einheit zusammenfaßte. Hier sollte Cloos die vor allem im Banater Bergland stark vertretene Arbeiterschaft für nationalsozialistische Zwecke begeistern und in Schach halten, was er auch mit außerordentlicher Zielstrebigkeit bis zur Auflösung des Volksgruppenregiments tat. Am 28. März 1941 fand die Gründungskundgebung der Deutschen Arbeiterschaft Rumäniens in Mühlbach statt, deren Landesleiter Fritz Cloos war. Cloos leistete seinen Frontdienst als Kriegsberichter im Sommer 1941 und im Herbst 1943 in Transnistrien ab. Seine kriegsverherrlichenden Frontberichte veröffentlichte er in der "Südostdeutschen Tageszeitung", dem Sprachrohr der Deutschen Volksgruppe in Rumänien. Ab 1941 fungierte er als Stellvertretender Leiter der Presseabteilung der Volkgruppe, also als zweiter Propagandachef nach Walter May. 

Nach der Abnabelung Rumäniens von der Achse (23. August 1944) ging Cloos in den Untergrund und organisierte mit den in Siebenbürgen verbliebenen Amtswaltern der ehemaligen Volksgruppe den Widerstand gegen die sowjetischen Besatzer. Doch diese griffen ihn 1945 auf und brachten ihn nach Moskau, wo er verhört und dann in Arbeitslager interniert wurde, wo er bis 1956 saß. 

In der Bundesrepublik hielt er sich politisch bedeckt, indem er kein führendes Amt in der Landsmannschaft innehatte, hingegen in der Vertriebenenpolitik, die auch soziale Betreuung voraussetzt, aktiv mitmischte. Er war in den auch agitatorisch ausgerichteten Bemühungen der Landsmannschaft engagiert, die Auswanderung der Rumäniendeutschen zu beschleunigen. 

Cloos gründete zusammen mit ehemaligen Amtswaltern der Volksgruppenführung die "Arbeitsgemeinschaft für südostdeutsche Volks- und Heimatforschung" mit Sitz in Bad Tölz, die in ihren Tagungen außer dem geselligen Beisammensein der alten Kamerden eine zutiefst geschichtsrevisionistische Sicht der eigenen NS-Verstrickung pflegte und ein einziges umfangreicheres editorisches Produkt, "Zur Geschichte der Deutschen in Rumänien 1935-1945. Beiträge und Berichte" (Karl M. Reinerth und Fritz Cloos, Bad Tölz 1988) aufzuweisen hat. 

Seine Person und sein Name wird in der landsmannschaftlichen Presseprodukten der letzten Jahre verstärkt mit Gedenkartikeln und Interviews bedacht, die das offensichtliche Ziel verfolgen, Cloos als für das Schicksal der Rumäniendeutschen symbolträchtige Persönlichkeit zu etablieren, wobei seine radikal-nazistische Vergangenheit und die damit verbundenen Überzeugungen in verharmlosender Weise als zutiefst sozialistisch und von menschenrechtlichen Grundsätzen geleitet uminterpretiert werden. 
kp 


Fritz  Cloos 

Ein Spitzenfunktionär der Volksgruppe der Deutschen in Rumänien (1940-1944) 

Ein Musterbeispiel  für eine nationalsozialistische Funktionärskarriere liefert Fritz Cloos, dessen tiefbraunes Sozialismusverständnis anhand einiger Textbeispiele illustriert werden soll. 

Den Aufsatz Der wahre Sozialismus (Südostdeutsches Tagesblatt, Folge 41, 4. Mai 1941, S.9) leitet ein Zitat aus der Rede des "Führers" zum "Tag der Nationalen Arbeit" vom 1. Mai 1933 ein. Dann erwähnt Cloos das Christentum, den "Ständischen Gedanken", den "Liberalismus" und den "Marxismus", die mit der "wissenschaftlichen Exaktheit ihrer Beweisführung" dem Kampf des "neuentstandenen vierten Stande(es), dem sogenannten Proletariat", gegen die innere und äussere Not des deutschen Volkes nicht förderlich waren. Deshalb "fand Adolf Hitler als Erbschaft im deutschen Volk" "Aufstand, Opfer an Gut und Blut vor". Cloos fährt fort: 
 

"Dieser Welt von Gelehrten und wissenschaftlich gebildeten Spezialisten standen die ersten wahren Sozialisten gegenüber", die "gerade in sozialen Fragen alles so unheimlich genau auf den Kopf trafen". Doch ihre Theorie wurde durch die Praxis "wiederlegt" (sic!) . Demgegenüber setzte sich der "nationale Sozialismus" "mit erfrischendem Schwung über die erstarrten Anschauungen des Kapitalismus und Marxismus hinweg, die doch so vernünftig sein wollten und durch ihren Materialismus die Unvernunft und Illusionen zum System erhoben hatten." 

Cloos hebt abschliessend in verklärend-mystifizierender Weise mit unverkennbar rassistischer und elitärer Färbung die Vorzüglichkeit des Nationalsozialismus hervor: 
 "Das Geheimnis des wahren deutschen Sozialismus liegt wie so vieles nicht in der Ferne, in die man so gerne abschweifen möchte, sondern in  uns  deutschen Menschen selbst begründet.  Gemeinschaftsidee  ist ver ankert  in  unserem  gemeinsamen  Blut,  das  uns verbindet,  verpflichtet  und  die  schöpferschen  Kräfte spendet. Diese Grunderkenntnis war und bleibt der revolutionäre Antrieb des Nationalsozialismus.  Dar um  sind  die  Besten  des  deutschen Volkes  auch  die  wirklichen  Träger  des  wah ren Sozialismus.  Unsere  Volksgruppenführung  mit  Andreas Schmidt  an  der  Spitze,  wird  diesen  Grundgedanken verkörpern, vorleben  und  in  allen  seinen  Konsequenz zum  Endsieg führen!" 

Ein Musterbeispiel des Cloosschen Sozialismusbildes ist die programmatische Rede, die Cloos als Führer der "Deutschen Arbeiterschaft in Rumänien" (DAR) auf einer Grosskundgebung am 7. April 1944 in Reschitza hielt (Südostdeutsche Tageszeitung, Folge 37, 14. April 1944, S.3f.). Die Rede darf als Beispiel für die propagandistische Einsetzung sämtlicher nationalsozialistischer Schablonen und Stereotypen eingestuft werden: Kriegsverherrlichung, krasser Judenhass und Rassismus, Führerkult, totalitäre Ordnungswut, wirtschaftliche Weltherrschaft, Fanatismus, deutschnationaler Exklusivismus, eine Kette von Feindbildern (Internationalismus=Verbrechertum, Intellektualismus, Pazifismus, Liberalismus, Demokratie, Freimaurertum, Französische Revolution, Menschenrechte, Egalitarismus, Marxismus, Bolschewismus). Cloos beherrscht auch den politischen Jargon des Nationalsozialismus einwandfrei. 
Folgende Abschnitte leiten die Rede ein: 
 

 "Deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen! 
Wir durchleben heute geschichtlich einmalige Zeiten. Sowohl hinsichtlich der Größe und Bedeutung, als auch bezüglich der Umwertung aller Werte und Begriffe, die in einem fast grotesk anmutenden Tempo stürzen oder neu entstehen. Der Krieg war schon immer der größte Lehrmeister der Menschen. Wieviel mehr aber ist dieser größte aller Kriege heute unser Schicksal und Lehrmeister geworden. Wir können fast mit geometrischer Genauigkeit feststellen, wo die Kräfte stehen, die in dieser Auseinandersetzung wissen, was sie wollen, und beobachten, wo die große Masse der Ungeschulten oder in vielen Jahrzehnten politisch falsch erzogenen Massen irgend einer demokratischen Idee von links bis rechts nachlaufen. Dieses sind die Massen und Völker, die zum Spielball der großen Auseinandersetzung zwischen internationalem und nationalem Sozialismus geworden sind. 
Eines  steht  fest:  Die Juden wissen seit über 2000 Jahren was sie wollen! In den letzten zwei Jahrhunderten sind sie ihrem politischen Ziel, der Beherrschung der Welt, in Riesenschritten näher gekommen. Nun geht es um die Entscheidung. Die von Juden gelenkten demokratisch-plutokratischen Länder und Völker leisten Vorspanndienste für den internationalen Sowjetstaat, der in dieser Auseinandersetzung die Rolle des aktiven Stoßtrupps übernommen hat und angeblich die Proletarier aller Länder vereinigen will, um sie zu erlösen. Auch diese dumpfen und irregeführten, aufs schändlichste ausgenützten russischen Massen dienen aber nur einem Ziel: Eroberung der jüdischen Weltherrschaft. [...]" 
Cloos fährt fort: 

"[...]Aber  in  unseren  Reihen  muß  letzte  Klarheit  und  größte  Ordnung  herrschen.  Darum haben wir heute auch diese Versammlung einberufen, um den Gefahren klar ins Auge zu sehen und uns für die letzte Auseinandersetzung zu rüsten und politisch auszurichten. Nur Völker und Einzelmenschen mit klarer Zielsetzung können auf beiden eigenen Füßen stehend den Belastungen dieses Krieges standhalten. [...]" 
"[...] Am Anfang und am Ende dieser Weltpest steht der Jude.  Es gibt und gab keine Revolution auf dieser Welt und in keinem Land der Erde, wo dieses Element der Zersetzung seine schmutzigen Finger nicht im Spiel und seine eigenen Interessen nicht vor Augen gehabt hätte. Manchmal traten die Juden offener hervor, oft aber tarnen sie sich. Immer aber konnten bestimmte Wesenszüge an dieser internationalen  Verbrecherorganisation,  dessen (sic!) Zugehörigkeit erblich und blutsbedingt ist, festgestellt werden: Der Hang zum Unnatürlichen und zum Fantastischen, verbunden mit einer krankhaften Veranlagung, sich die materiellen Güter dieser Erde mühelos anzueignen!" 

Unter dem Untertitel "Die Rolle des Juden" faßt Cloos in fünf vorwurfsvollen Punkten zusammen, was das Judentum die Welt angeblich gelehrt hat: 
 

1. Daß  alle  Menschen  gleich sind.  Eine unnatürlichere Behauptung als diese konnte garnicht anders als einem jüdischen Gehirn entspringen. Damit werden alle rassischen und von der Natur her gegebenen Ordnungen aufgehoben und die Welt gewissermaßen auf den Kopf gestellt. Die Wünsche und Hoffnungen unreifer oder minderwertiger Menschen aber ins Unermeßliche gesteigert! 
2. Das Judentum hat die Welt gelehrt: Die  Arbeit  ist  ein  Fluch  der Menscheit.  Damit hat der Jude seine eigene wahre Gesinnung entlarvt. Für das deutsche Volk und alle gesunden Völker jedoch ist die Arbeit der Sinn unseres irdischen Daseins überhaupt. Arbeit zum Nutzen unserer Volksgemeinschaft und unserer Familie ist für uns heiligste Verpflichtung und größte Ehre. 
3. Der Jude hat der Feigheit und der krankhaften Friedenssucht und Selbstentmannung Auftrieb gegeben, die unter dem modernen Schlagwort Pazifismus bekannt geworden ist. 
4. Man nenne uns irgendein als imperialistisch verschrienes Volk auf dieser Welt, das sich ein so großes politisches Ziel wie das Weltjudentum, nämlich 
Beherrschung  der Welt, gestellt hat. 
5. Und schließlich ist ja die Tatsache, daß  zwei  Drittel  des  Geldes  und  des  Goldes  der Welt  entweder den Juden gehört oder von ihnen kontrolliert wird, wohl Beweis genug dafür, daß die kaum 20  Millionen  Juden  der Welt  dieses nicht nur durch Arbeit und Leistung, sondern nur durch Lug und Betrug errafft haben können. 
Auch die Geschichte der Terroristen, Nihilisten und Attentäter mündet im jüdischen Kommunismus. Die  Geheimbünde und vor allem die  Freimaurerei  sind jüdische Organisationen und haben zum Beispiel bei der Entfachung der französischen Revolution und dem Entstehen  des Weltkrieges  eine entscheidende politische Rolle gespielt. Dieses alles klingt für den normalen Menschenverstand so unglaublich, daß es erst schlimmster Erfahrungen der Völker und wissenschaftlich einwandfreier Forschungen bedurfte, um dies internationale Spiel zu entlarven. Halten wir uns auch bei dieser Feststellung aber an einige einwandfreie Tatsachen, so erkennen wir folgendes: [...] 

Cloos führt aus, daß Karl Marx, Ferdinand Lassalle, Heinrich Heine, David Ricardo Juden waren; daß die Geschichte der Sowjetunion in der Hauptsache von Juden und "Judenstämmlingen" gemacht worden ist. Über den Bolschewismus heißt es: 

Gerade der deutsche Arbeiter und der Facharbeiter im besonderen, soll sich keiner Selbsttäuschung hingeben. Die bolschewistische Gleichheit würde für ihn nicht Hebung seines Lebensstandardes bedeuten oder Hebung des Lebensstandardes der unqualifizierten Arbeiter auf seine Stufe, sondern Herabsinken des gesamten Lebensstandardes, also auch seines Lebensstandardes auf eines im Lebens- und Existenzminimum stehenden russischen Roboters. Dieses wäre nicht  nur eine vorübergehende Begleiterscheinung, wie man mir entgegenhalten möchte, sondern gehört genauso wie Mord und Terror zum integrierenden Bestandteil des Sowjetsystems. So hat es die Sowjetunion der Welt praktisch vorgelebt. 
Dieses mußte die Welt zuerst alles erleben und erkennen, bis die neuen Gegenkräfte aus dem Herzen Europas aus Deutschland unter der Führung des größten Sozialisten aller Zeiten Adolf Hitler sich auf die eigenen nationalen Kräfte besann. Dort wo in Deutschland früher von den Juden künstlich sogenannte Sozialprobleme erfunden und genehmigt wurden, entstand Ordnung und eine neue Gemeinschaft. Und wir Nationalsozialisten verstehen unter Sozialismus eine neue volks undr assenverbundene Gemeinschaftsordnung! [...] Auch unser Vaterland Rumänien, ist durch den großen Marschall Antonescu von dem jüdischen Abgrund zurückgerissen worden. Marschall Antonescu hat sich als treuester Freund unseres Führers erwiesen und ist fest entschlossen unsere gemeinsamen Feinde bis zur Vernichtung zu bekämpfen. Und wer der Freund Adolf Hitlers ist, dem gehört nicht nur unsere Sympathie, sondern auch unsere vollste Unterstützung. 
Immer wieder versuchen zwar die ewig Gestrigen und die noch immer zahlreichen Judenknechte die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem rumänischen Arbeiter zu trüben. Mit falschen Parolen treten sie chauvinistisch getarnt an die Öffentlichkeit. Wir sehen aber ganz klar und lassen uns unter keinen Umständen aus der Ruhe bringen oder provozieren. Wir sind überzeugt davon, daß unsere Ruhe und Sicherheit gerade in diesen Tagen der Unruhe und Nervenanspannung den größten politischen Wert und Beitrag bildet, den wir außer unserer vorbildlich zu erfüllenden Tagesarbeit hier in der Heimat darzubringen haben. Dieses ist unsere Aufgabe: die Sprache der Soldaten und der Waffen wird zur gegebenen Zeit und in entsprechender Weise dann gesprochen und dort gesprochen, wo sie gesprochen werden muß. 

Fanatisierende Durchhalreparolen beschliessen die Rede von Cloos: 

Unsere Parole lautet: 
Ruhig Blut und vorbildliche tapfere Haltung innerhalb und außerhalb des Betriebes! 
Mit den wahren Rumänen verbindet uns nicht nur ein gemeinsamer Schicksalskampf, sondern gerade mit dem Schulter an Schulter mit uns schaffenden Rumänentum in der Kriegsindustrie und Wirtschaft des Landes auch die gemeinsame Sorge um die Erhöhung und Festigung der Kriegsproduktion, sowie um die Sicherung des täglichen Brotes für unsere Soldatenfrauen und -kinder, sowie für die eigenen Familien. Auch der rumänische Arbeiter ist im tiefsten Herzen davon überzeugt, daß der Bolschewismus überwunden werden muß, wenn unsere Generation und alle zukünftigen Generationen aus der Vorherrschaft des jüdischen Materialismus befreit und auch für ihn auf nationaler Grundlage ein wahrer und realer Spezialismus  verwirklicht werden soll. 
Wir sind noch nie so stark von der Richtigkeit unseres Weges überzeugt gewesen als heute in den schicksalsschweren Stunden Europas und unseres Vaterlandes, in denen die amerikanisch-englischen Luftgangster auch unsere Städte und wehrlosen Frauen und Kinder bombardieren. Denn wir wissen, daß die Stunde der letzten Schlacht dieses Krieges anbrechen wird und daß die von Deutschland und seinen Verbündeten vorbereiteten Waffen und Kräfte unter Führung des größten Feldherrns aller Zeiten, Adolf Hitler, die entsprechende Antwort geben und das Schicksal Europas in eine bessere Zukunft sicherstellen wird." (sic!) 

 Dieselbe Schärfe und fanatische Uneinsichtigkeit spricht aus dem Aufsatz Zum Tag der nationalen Arbeit (Südostdeutsche Tageszeitung, Folge 100, 30. April 1944, S.1f.). Cloos führt aus: 

Die Frage nach dem Sinn und Ziel dieses Krieges läßt sich am 1. Mai wohl am leichtesten beantworten. Wohl noch nie war es auch dem einfachsten Mann und den breitesten Kreisen unseres Volkes so sehr klar wie heute, warum dieser Krieg geführt werden muß. Dieser Krieg ist für uns Deutsche wahrlich kein Krieg der Politiker, der Militärs, der Klassen oder der Kriegsindustrie, sondern ein Volkskrieg an dem gewissermaßen jeder einzelne deutsche Mann und jede Frau persönlich existenziell interessiert und beteiligt ist. Dieses Wissen um das Kriegsziel unseres Volkes gibt uns aber auch die ungeheuere Leistungs- und Widerstandskraft. Im Gespräch sagte mir neulich ein Volksgenosse: "Wir haben endlich ein anständiges Kriegsziel!" Und wenn wir uns weiter umhören, so kommen uns die Parolen gewissermaßen von selbst aus den Reihen unserer Schaffenden entgegen. Ein Arbeiter sagte uns im Gespräch an der Werkbank: "Uns erernationalsozialistische Idee und unserem Führer sind keine Widerstände gewachsen." So und ähnlich lauten die Antworten unserer Gefolgsmänner im fünften Kriegsjahr. Über die weltanschaulichen Fragen und über das Kriegsziel gibt es bei uns nur eine einzige Meinung: Schaffungeiner sozialistischen Volksgemeinschaft!" Kriegspropagandistische Verblendung und billiger Festivismus prägen  obige Aussagen über den "Volkskrieg" und über die angestrebte "Schaffung einer sozialistischen Volksgemeinschaft". Über ausschliesslich kriegsbedingte "Leistungen" auf Lohn- und Versorgungsebene, die Cloos der "sozialen Frage" subsumiert, heisst es ferner: 
Der rumänische Arbeiter, beeinflußt noch von vielen der Vergangenheit zugehörigen Kreisen demokratischer und jüdischer Färbung, hat in diesem Krieg auch so wie der deutsche Arbeiter in Rumänien sehen und erkennen gelernt, daß die soziale Frage nicht ein Problem an sich ist, sondern mit Verstand und gutem Willen selbst in schweren Zeiten gemeistert werden kann. Nehmen wir nur die Frage der Lebensmittelversorgung durch die Betriebe und die Errichtung von Betriebskantinen vor, dann erkennen wir, welch wertvoller Beitrag zur Sicherung des täglichen Brotes auch bei uns getroffen werden konnte. Oder denken wir an die, wenn auch noch verschiedenen Regelungen auf dem Gebiete der Lohnpolitik so muß doch auch der ungerechteste Kritiker zugeben, daß für die Arbeiter der Schwer- und Kriegsindustrie und auch für die Bergarbeiter schon während dieses Krieges Maßnahmen durchgeführt wurden, die mit Recht als positive Ansätze einer wahren Sozialpolitik angesehen werden können. 

Cloos scheut es nicht, vom Kriegszwang eingeforderte Massnahmen als Politik einzustufen, die den Menschen vor "Schwerte und Material" stellt, deshalb als "Ansätze einer wahren Sozialpolitik angesehen werden können." Diese vorgeblich humanistische Ausrichtung soll auch den fundamentalen "Unterschied" zwischen marxistischer oder kapitalistischer und nationalsozialistischer Auffassung" sein. 

Man erkennt auch bei uns immer mehr, daß Schwerte und Material wichtig, der Mensch aber unumgänglich notwendig ist, und dort, wo er schlapp macht oder ausfällt durch keine materiellen Güter mehr ersetzt werden kann. 
So verlagert sich fast automatisch das Schwergewicht zugunsten des schaffenden Menschen. Diese Verlagerung der Sozialpolitik aus dem materiellen ins Persönlich-Menschliche ist der fundamentale Unterschied zwischen marxistischer oder kapitalistischer und nationalsozialistischer Auffassung. Während die jüdisch-demokratischen Länder von Freiheit und Brüderlichkeit schwatzen, hat der Nationalsozialismus die Voraussetzung für die artgebundene Freiheit überhaupt erst geschaffen. Daß der arbeitende Mensch immer ein Sklave des Materialismus bleiben müßte, hat das sogenannte Arbeiterparadies wohl blutig und eindeutig genug bewiesen. 
Wenn man heute mit ehemaligen Arbeiterführern spricht, so wundern sie sich selbst, wie sie an all das Geschwätz der marxistischen Zeiten glauben konnten und all die vielen Juden, die doch dabei gewesen sind, nicht gesehen haben. Was hat man alles als Kriegsziel früher verkündet und verkündet es heute wieder im Feindlager: Einführung einer Krankenversicherung, Beseitigung der Arbeitslosigkeit und ähnliche bei uns schon längst nicht mehr zur Debatte stehenden Selbstverständlichkeiten. Aus Selbstverständlichkeiten hat man eifrig wichtige "Probleme" gemacht und damit die gutgläubigen Arbeitermassen bei der Stange gehalten. 
Wieviel anders sind unsere sozialen Ziele: Wirkliche freie Bahn jedem Tüchtigen nach dem Leistungsprinzip und durch das Begabtenförderungswerk. Hebung des kulturellen und materiellen Lebensstandards und absolute Sicherung durch eine feste Preis- und Lohnpolitik. (Im Reiche siehe Reichslohnordnung). Gesundheitsschutz für die Werktätigen und Sicherstellung aller Schaffenden durch eine Altersversorgung des deutschen Volkes. Die großzügigen Planungen auf dem Gebiet des Arbeiterwohnhausbaues und die Betreuung durch die Kraft-durch-Freude-Gemeinschaft werden auch die berechtigsten Hoffnungen auf ein menschenwürdiges Leben verwirklichen helfen. 
Dieses alles weiß und kennt der deutsche Arbeiter im Reich, weil er die ersten Schritte zur Verwirklichung dieser Ideale selbst erleben und erfahren konnte. In Rumänien haben wir eine andere Entwicklung hinter uns und trotzdem glaubt auch bei uns der Großteil der Arbeiter an die Sozialpolitik des Reiches. Nur ein kleiner Teil Ewig-Gestriger kann keine Kraft zu neuem Vertrauen und neuen Wegen aufbringen und trottet im alten Gleise abgeleierter Klassenanschauungen weiter. Es gibt keine von einer Idee überzeugten Gegenkräfte. Höchstens politische Strauchdiebe, die im Trüben fischen und immer dort zu finden sind, wo der Geist der Verneinung in irgend einer Form erkennbar wird und von Juden und sonstigen Deutschfeinden systematisch geschürt wird. Oder es gibt noch ewig-gestrige Kapitalisten, die schon im ersten Weltkrieg als "Kommunistenzüchter" verschrien und heute immer noch nichts von sich aus dazugelernt haben und daher von oben her noch viel fester kontrolliert und unter die Lupe genommen werden müssen! 
Es ist für uns im Kriege zur Selbstverständlichkeit geworden, daß der Festtag der nationalen Arbeit ein Arbeitstag und ein Tag der Besinnung geworden ist. Lärmende Worte, Demonstrationen, ungezügelte Agitationen und Versprechungen - sie gehören schon längst der Rumpelkammer marxistisch-bolschewistischer Vergangenheit an. Wir können auch an diesem Tag der nationalen Arbeit nur ein Ziel ins Auge fassen 
u n d  d a s  i s t  d e r  S i e g.  Alles Handeln und Denken müssen wir diesem Ziel unterordnen. Jede unserer Handlungen, und es gibt heute keine kriegsunwichtigen Handlungen, muß vor diesem Ziel verantwortet werden können. Wir werden, des sind wir gewiß, auch noch schwere und schwerste Proben bestehen, wenn wir unter allen Umständen deutsche Sozialisten bleiben und über diesen Krieg eine wirkliche sozialistische Volksgemeinschaft herbeiführen wollen. 

 Indem Cloos das Ziel des gesamtdeutschen Endsieges als Voraussetzung für die Herausbildung einer "wirklich sozialistischen Volksgemeinschaft" der Rumäniendeutschen postuliert, gibt er indirekt 
 a) die Kriegsbedingt- und -abhängigkeit des Volksgruppenregiments zu; 
 b) dass die "wirkliche sozialistische Volksgemeinschaft" nur im Kriegszustand begründet werden kann. Daraus folgt, dass 
 c) die rumäniendeutschen Nationalsozialisten in Friedenszeiten sich niemals mit einer eigenen Diktatur durchgesetzt hätten, woraus sich ferner die zwingende Schlussfolgerung ergibt, dass zwischen der Rechtmässigkeit des Volksgruppenregiments und dem Kriegsrecht ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Die Forschung ist angehalten, diese Bedingtheit zu klären. . 

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Walter May 

I.

Beim Durchnehmen repräsentativer Texte nationalsozialistischen Zuschnitts aus siebenbürgisch-sächsischer Feder entsteht der Eindruck, dass die Schreiber jener Zeilen unmöglich so fanatisch waren wie die Parolen, mit denen sie für die nationalsozialistische Idee warben. Doch die augenblickliche Verzagtheit des Lesers weicht bald der nüchternen Einsicht, dass der propagandistische Diskurs der Nationalsozialisten in der Regel auch das meinte, was er formulierte. 

Walter May, der Chefpropagandist der deutschen Volksgruppe in Rumänien, beruft sich 1943 anlässlich der Hermannstädter "Feierstunde" zum Tag der Machtergreifung in seiner Ansprache zweimal auf "die Geschichte". Zum einen ist es das stolze "Opfer" der 40.000 Frontsoldaten, das "in der Geschichte gewürdigt werden wird durch das Recht auf ein freies Leben". Zum anderen wünscht die Volksgruppenführung, "dass dereinst die Geschichte von uns sagen soll: Die deutschen dieses Raumes, sie haben ihre Mission erfüllt so wie vor Jahrhunderten und sie haben ein Anrecht erkämpft, dieselbe deutsche Mission in Europa auch in den kommenden Zeiten, den Zeiten des Sieges zu erfüllen." (Südostdeutsche Tageszeitung, 4. Februar 1943). 

Dass die Wunschgeschichten der Reichsführung vom 1000-jährigen Reich u.ä. Phantastereien nicht "die Geschichte" sind, hat der Gang der Ereignisse gezeigt. Ebenso ist es um die Abgeltung, die Belohnung für das "Opfer" der 40.000 Rumäniendeutschen, ebenso um das erkämpfte "Anrecht" und um die Erfüllung der "Mission" bestellt: alles von Anbeginn für den Schutthaufen der Geschichte bestimmter Ballast und ebendort gelandete "Geschichten". 

Manche dieser unrealistischen Wunschvorstellungen sind schlichtweg Horror verbreitende Propagandalügen, so auch die folgende Aussagen eines "Reichsredners" am 6. Februar 1943 in Hermannstadt: 

Wir müssen uns immer vor Augen führen, dass es nach diesem Krieg keine Sieger und Besiegte, sondern allein Lebende und Tote geben wird. 

Dass der Sieg uns sicher ist, darüber müssen wir uns im klaren sein, denn die Weltgeschichte würde ihren Sinn verlieren, wenn all die Opfer umsonst gewesen wären.

Wie tief verwurzelt der nationalsozialistische Begriff der zurecht geschnittenen, erwünschten und damit von vornherein vergewaltigten Geschichte war, veranschaulicht die kausale Beziehung, die der Redner zwischen dem Sinn der Weltgeschichte und den vergeblichen Opfern herstellt. Wie primitiv und unrealistisch der nationalsozialistische Glaube war, der Geschichte durch Soldatenopfer einen Sinn abzugewinnen beziehungsweise abzutrotzen bedarf keiner weiteren Ausführungen. Die Geschichte hat sich niemals Vorschriften machen lassen, weder vom Nationalsozialismus noch vom Kommunismus, welche als totalitäre Herrschaftssysteme gleichermaßen auf Geschichtsvergewaltigung ausgerichtet waren. 

Auch W. Mays Aussagen in Verbindung mit dem Desaster von Stalingrad drängen im Leser des 21. Jahrhunderts die Frage auf, ob hier der aus Realitätsverlust geborene Irrwitz nicht zu Wahnvorstellungen mutiert. May versucht nämlich in relativierender Weise die offensichtliche Niederlage in ihr Gegenteil um zu münzen. So heißt es, das Hakenkreuzbanner, das auf den höchsten Ruinen des Trümmerfeldes von Stalingrad wehte, so lange noch ein deutscher Soldat eine Patrone besaß und kampffähig war, wird über Jahrtausende hinweg von der größten Heldentat der Weltgeschichte künden, die selbst den Ruhm der Nibelungen unter Hagens Führung, der Goten unter ihren letzten Königen und der Spartaner unter Leonidas überstrahlt. (Südostdeutsche Tageszeitung, 9. Februar 1943)

Der Reichsredner, aber vor allem W. May, stellen unter Beweis, dass ihr eigentlicher Tummelplatz, die propagandistischen Konstrukte, ein von der faktischen Realität abgerücktes, abgehobenes, zu diesem parallelen Dasein führen, also einer Geschichtenwelt entsprechen. 

Die Realitätsverrückung dieser Leute, ihre Verzückung am Kunstprodukt ihres propagandistischen Jargons, das aus der "Grossartigkeit der nationalsozialistischen Idee" geboren war, lässt den heutigen Leser schaudern, weil hier ein Maß extremer Entmenschlichung und Abstumpfung als Ausdruck von Blindheit und ideologischer Verblendung sichtbar wird. Diese Leute waren eigentlich armselige Opfer des "nationalsozialistischen Wortes", das sie in einen gigantischen Propagandaapparat einfließen ließen und mit dem sie nun die faktischen Realitäten des Stalingrader Fiaskos schönzureden versuchen. Bei dieser Überschätzung der Parteipropaganda wird auch die Überzeugung eine Rolle gespielt haben, dass das Propagandawort entscheidend mit zur Erringung des "Endsieges" beiträgt. Es wurde aber übersehen, dass mit dem Wort der Propaganda zwar das Gefühl von Scheinsiegen erzeugt, die Entscheidung aber auf dem Schlachtfeld fallen werde. 

Der nationalsozialistische Propagandafeldzug war wie jedes gleichgeratenes totalitäres Unterfangen von Anbeginn Ausdruck von Überheblichkeit, Selbsteingenommenheit und von totalem Realitätsverlust. Und diese Schieflage nahm ab Stalingrad zu. 

Abschließend eine weitere Stelle aus W. Mays Hermannstädter Ansprache: 

In solchen Stunden wächst der wahre Soldat über sich selbst hinaus und wird zum eigenen Symbol göttlicher Vollendung und Überwindung. In diesem Geist wird die deutsche Nation in aller Zukunft die Helden von Stalingrad als die vollendeten Zeugen des nordischen Mythos vom Opfer des Vergänglichen für das Unvergängliche anbeten und verehren, wird Stalingrad in Wahrheit zum grössten Wendepunkt dieses Krieges.

Allerdings in einem ganz anderen Sinn, als die Feinde Europas es erhofft hatten, denn material- und menschenmässig wird der Ausfall der 6. Armee aus dem gewaltigen Kriegspotential des Deutschen Reiches überhaupt nicht kriegentscheidend sein. ...

II.

Der im ersten Teil vertretene Walter May kommt nun alleine zu Wort. Er beherrschte wie kein anderer siebenbürgischer "Volksgenosse" das Handwerk des Propagandisten für die sich revolutionär ausgebende "Idee", die die EMPHASE (=Übertreibung) als Grundhaltung so exklusiv kultivierte. 

Die bereits im ersten Teil aufgeworfene Frage, inwieweit sich die Schreiber jener Propagandaliteratur mit der Weltanschauung der "unvergleichlichen" nationalsozialistischen "Idee" identifizierten, soll hier um eine weitere Fragestellung erweitert werden. Wir waren zum Schluss gelangt, dass die Ausposauner des letzten nationalsozialistischen Wahrheitsschlusses an ihre Propagandafloskeln buchstäblich glaubten, indem sie die Kernsätze und die sich daraus ergebenden politischen, gesellschaftlichen, sozialen und den Einzelmenschen betreffenden Konsequenzen guthießen. Nun zeigt sich am Fallbeispiel May, dass diese Propagandisten das unerschöpfliche Repertoire mystisch-mythischer Symbole, Bilder und Sprüche zu vermeintlich handgreiflichen Realien (= Gegenstände vorgeblicher Tatsächlichkeit/Realität) umfunktionierten und die so entstandene skurrile ERSATZREALITÄT als "kostbares" Gemeinschaftsgut hegten und pflegten und als letzten Wahrheitsschluss propagandistisch ausschlachteten. 

Einen unverzichtbareren Bestandteil dieser ERSATZREALITÄT spielt die Geschichte. Weil man die Unbesiegbarkeit und die haushohe Überlegenheit des Herrenmenschen (=deutschen Menschen) und seiner Kriegsleistung postulierte, wurde die Geschichte als autoritative und bestätigende Grösse mit der Wunsch- und Wahnvorstellung befrachtet, dass die Zukunft das, was man Siegestaten und Opferwillen nannte, rechtfertigen würde. Anders ausgedrückt: die Folgen und Ergebnisse der Kriegsanstrengung des deutschen Volkes, zu dem auch sämtliche auslandsdeutschen Gruppen zählten, würden den Beweis der Klarsichtigkeit und Unfehlbarkeit der damals befolgten ideologischen Linie erbringen. Dass dem nicht so sein könnte, wurde von vornherein ausgeschlossen. Dabei führten diese Leute mit dem gigantischen Lügenapparat sowohl die Weltöffentlichkeit als auch und vor allem sich selbst und das deutsche Volk, in dessen Namen sie schrieben und zu dessen Ruhm sie sich vorgeblich einsetzten, hinters Licht. 

Es sollte das bestätigt werden, was als Errungenschaften und Siege ausgegeben wurde, nämlich die Zielvorstellungen und Zielvorgaben, d.h. das gigantomanische Zukunftsprojekt eines unter deutscher Fuchtel vereinten und einigen Europas, das als "Bollwerk" gegen das "asiatische Hordentum" und gegen den vom Judentum kontrollierten anglo-amerikanischen Liberalismus gedacht war. 

So auch Walter May. Nichts spricht dafür, dass er das Lügenvokabular zu opportunistischen Zwecken oder weil er eben mitspielen musste, in aufputschende Leitartikel der "Südostdeutschen Tageszeitung" goss, die nichts weiter als Kriegspropaganda und noch schlimmer, als Kriegshetze, einzustufen sind. Er schrieb aus einer fanatischen Überzeugung, die aber, wie gesagt, realitätsfremder nicht hätte sein können. 

(Siehe: "Der totale Kriegseinsatz beginnt", in: Südostdeutsche Tageszeitung, Folge 95, 24. April 1943 und "Der Sieg des ewigen Lebens", ebenda, Folge 96, 25. April 1943). 

Die Geschichte wird in die Rolle des Sinngebers und Rechtfertigers blutiger, vielfach staatskrimineller Taten gedrängt, wenn es heißt, "in dieser Welt" habe "auf die Dafür nur Bestand, was sich vor der Geschichte bewährt". Die Geschichte wird selbstverständlich mit einem nationalsozialistisch zurechtgeschneiderten Bewährungsbegriff belegt. "Von diesem Glauben ist die Führung der Deutschen Volksgruppe in Rumänien seit dem ersten Tag ihres Wirkens getragen." Angeblich soll "Nicht was dem Tag dient und populär macht, sondern was den ewigen Bestand unseres Volkes sichert" "von einem neuen politischen Soldatentum in den letzten zweieinhalb Jahren zum Gesetz des Handelns in unserer Volksgruppe gemacht worden" sein. 

Aussagen wie die folgende verschlagen dem Leser der Jahrtausendwende die Sprache: 

"Wenn der Führer dieser Volksgruppe einmal in einer seiner richtungsgebenden weltanschaulichen Reden sagte, daß wir uns unseres Beitrages zum großdeutschen Freiheitskampf dereinst nicht zu schämen brauchen, so hat er damit nicht allein einen sittlichen Standpunkt vertreten, sondern die Grundlagen unseres Bestandes angezeigt. 

Die Position dieser Volksgruppe konnte überhaupt nur gehalten werden, weil es in kürzester Zeit gelungen ist, ihre Kräfte vom Kampf um das eigene kleindeutsche Minderheitenschicksal auf den Beitrag zum Ringen um das Reich umzustellen." 

Im Sinne des "politischen Soldatentums" stellt May fest: "Eine ungeheuere Erziehungsarbeit war notwendig, um jedem einzelnen immer wieder klarzumachen, daß er nur durch blinden Gehorsam gegenüber jedem Befehl, auch wenn er verschwiegen ohne jede Erklärung abgegeben werden mußte, eine deutsche Haltung beweisen könne." Was diese als deutsche Haltung ausgegebene Aufforderung bedeutet, stellen die unzähligen Vernichtungslager und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, die in deutschem Namen begangen wurden. 

Die in den letzten Kriegsjahren, besonders seit Stalingrad hochgehaltene Horrorvision, dass die Kriegsniederlage auch die Vernichtung des deutschen Volkes, also auch der deutschen Volksgruppen, nach sich ziehen würde, wird mit dem Topos der bestätigenden und rechtfertigenden geschichtlichen Zukunft verbunden: 

"Hier hat die Nationalsozialistische Partei mit ihren Formationen ein Werk geleistet, vor dessen Ergebnis wir mit Stolz stehen. Heute fragt in unserer Volksgruppe keiner mehr nach gleichen Rechten mit dem Mutterland, heute fordert jeder anständige Volksgenosse für sich zuerst die gleichen Opfer im Kampf, weil er endlich weiß, daß er nur dann mit seiner Familie, seiner Sippe, seiner Heimat und seinem ganzen Volk auf dieser Erde bestehen wird, wenn er sich selbst vor der Geschichte bewährt."

Die Geschichte wird hier mit der Erzeugung erpresserischer Angst- und Bangegefühle um die eigene und die Existenz des deutschen Volkes verbunden. Da aber die vernünftige Propaganda nur positive Gefühle erwecken will, zieht May das Register des billigen Optimismus und der überschwenglichen Schönfärberei:

"Singend und jubelnd zieht diese Jugend in nicht mehr zu überbietender Begeisterung zu den Fahnen. Leuchtenden Auges verkündet sie jedem das Glück, nun auch teilnehmen zu dürfen an dem Kampf um das Reich. Niemand, keine besorgten Eltern und kein falsches Argument, kann sie von diesem Weg zurückhalten. In ihr lodert das Feuer der Freiheitskämpfer des Reiches aus allen Generationen einer zweitausendjährigen Geschichte." 

May beschließt seinen Text mit den zuversichtlichen Worten: "[...] wie weitgehend unsere Volksgenossen in ihrer Gesamtheit den großdeutschen Weg der Führung verstanden und bejaht haben. Das ist der schönste Lohn, den die Arbeit dieser schweren Jahre erbringen konnte. Niemals haben wir klarer die Gewissheit gespürt, dass diese Volksgruppe sich durch die Bewährung vor der Geschichte den Platz in der Gestaltung der Zukunft des deutschen Volkes und Reiches erkämpfen wird.[...]"

Das Ergebnis dieser Hirngespinste ist wohlbekannt und wirkt leider bis heute fort. Der Platz der Gleichberechtigung unter den deutschen Stämmen im deutschen Großreich mutierte zur Gleichberechtigung mit allen Vertriebenen und Aussiedlern, die heutzutage eine recht ungleiche Behandlung im Vergleich zu den eingesessenen Bundesdeutschen erfahren. 

Die bereits im obigen Text angeklungenen national-religiösen Töne kommen in "Der Sieg des ewigen Lebens" exemplarisch zum tragen. Dieser Text ist ein Musterstück für die besonders gefährliche, weil irreführende mystische Stimmungslage, die die nationalsozialistische Propaganda unter Rückgriff auf christliche Symbolik und Mystik meisterhaft ausbeutete. Der Osterfeiertag bot sich genauso wie Weihnachten geradezu an, das Leserpublikum dem Rachen des unförmlichen nazistischen Propagandamolochs preiszugeben. 

Wie schon alles im nationalsozialistischen Reich exklusiv deutsch war, so auch das christliche Osterfest, das zu einem deutschen Fest im Jahreslauf mutierte. Da es ein urzeitliches Sonnenfest ist, durfte der "germanische Mensch" nicht fehlen, der als naturverbundenes Wesen anlässlich dieses Festes "zur weltanschaulichen Entscheidung in der Frage der Polarität von Tod und Leben gedrängt" wurde. Also auch hier spielt der schwarzweißmalende nationalsozialistische Horror-Topos von "Sein oder Nichtsein", von "Nur Du oder nur Ich" hinein. Es soll, weil damals ein harter Krieg tobte, um das Fortbestehen oder die Vernichtung des deutschen Volkes gegangen sein. 

Es wäre majestätsbeleidigend gewesen, wenn May den "Führer" nicht erwähnt hätte in osterfestlichem Zusammenhang: "So wie aber der deutsche Mensch im Osterfest den Sieg des Lebens über den Tod feiert, so hat das deutsche Volk heute durch Adolf Hitler den Glauben an die Auferstehung wiedergefunden."

Das Osterfest als deutsches Fest kennt somit nur eine Art der Auferstehung, die nationale. May erinnert auch daran, dass "die höchste Vollendung der germanischen Seele" "der Sieg des Lebens über den Tod" ist. Natürlich nur der Sieg des deutschen Menschen über den Tod, dass dieser fingierte Sieg aber das Leben von Zigmillionen Deutschen und Nichtdeutschen kostete, ist belanglos. Ausschlaggebend ist, dass May seine verworrene Nazimystik in plastische Bilder, in gekünstelte Phrasen und in eine üppige Portion von Naziparolen für die nach ‚deutsch-österlicher Erbauung' und ‚germanischem Herkunftsbewusstsein' gierende rumäniendeutsche Leserschaft gießt. 

"Das ist der Sinn germanischer Geschichte und Weltauffassung. "Deutschland muss leben und wenn wir sterben müssen!" Noch niemals ist dieser Todesmut, der im Glauben an die Ewigkeit des Blutes begründet ist, im deutschen Volke so sichtbar und stark gewesen wie heute."

Die Blutmystik durfte auch nicht zu kurz kommen. Die von den siebenbürgisch-sächsischen Helden vollbrachten Taten höchster Tapferkeit und deren Tod geschah "in dem Glauben, daß ihr Geschlecht dadurch ewigen Bestand erhält, weil durch die göttliche Sendung Adolf Hitlers der Sinn der Geschichte wiederhergestellt ist."

Die deutsche und siebenbürgisch-sächsische Geschichte wäre zu Armseligkeit verdammt, wenn es das ‚glückliche' Zusammentreffen von Heldenmut, Opfertod, Adolf Hitler und der Geschichte selbst nicht gegeben hätte! 

Um seinem Steckenpferd, der Geschichte, nicht Unrecht zuzufügen, verpasste May ihr in pathetisch-übertreibendem Ton den verpflichtenden germanischen Anstrich: "Unsere Generation erkämpft einen Gipfel germanischer Geschichte, um den durch zwei Jahrtausende Blut und Opfer dargebracht wurden.[...]"

Verheißungsvoll zeichnet sich "das Reich der Vollendung germanischen Lebens" ab, das durch einen "letzten Sturmlauf" auf den Gipfel "in seiner Freiheit und Macht" endlich vollendet wird. Schöne, allerdings in ihren Folgen recht triste Poesie! 

May steigert sich und die Geschichte ins Hyperbolische: Der Reichshöhepunkt wird durch die "grössten Opfer", aber auch durch "die grössten Siege der Weltgeschichte" von der jungen nationalsozialistischen Generation verwirklicht, denn "Über ihrer Hingabe steht der Glaube an den Sinn der Geschichte und des Lebens überhaupt, an die Auferstehung des Blutes, welches selbst im Tode unbesiegbar bleibt. Das ist der MYTHOS vom ewigen Leben über den Tod hinaus, [...]".

Die von May so gerne thematisierte Geschichte ist also Mythos. Und nur der zählt, weil ja der Trost besteht, dass die junge nationalsozialistische Generation durch ihre Opfer gewährleistet, dass das Blut, d.h. das deutschen Volk, aufersteht und weiterbesteht. Alles in allem ausschließlich Formeln einer leeren, stark ins Poetische ausufernden Propagandakultur. 

III.

"Die Konsequenz einer dreitausendjährigen Geschichte..."

Anlässlich der Aufstellung eines germanischen SS-Korps und von SS-Einheiten in verschiedenen Teilen Europas schrieb er in der "Südostdeutschen Tageszeitung" vom 12. Mai 1943 den Leitartikel "Gestaltete GESCHICHTE".Daraus übernehmen wir kommentarlos die aufschlussreichsten Stellen. 

Die Aufstellung eines germanischen SS-Korps und von SS-Einheiten in verschiedenen Teilen Europas ist eine "Entwicklung", die "die Konsequenz einer dreitausendjährigen Geschichte" darstellt. Denn: "Geschichte heisst Kampf des Blutes um den Raum" und weil "Die Ordnung des Raumes als Kulturboden" "die hervorstechende politische Fähigkeit der nordischen Rasse" ist. "Der Kampf ums Dasein bedeutet für den germanischen Menschen den Anreiz zur Formung des Lebensraumes und damit zur Schaffung der höchsten Kulturwerte dieser Erde".

"In diesem schöpferischen Auszug traten dem Arier von Anbeginn die Rassenkräfte der Europa im Osten und Süden abriegelnden Steppe entgegen...". "Im Waffengang mit diesen Kräften, in der biologischen Behauptung gegenüber ihren Einsickerungsversuchen und in der Auseinandersetzung mit den von ihnen ausgehenden Ideen spielt sich die gesamte Geschichte Europas ab. Von der ersten Begegnung der nordischen Wanderer mit den ostasiatischen Typen des Nomadentums, von dem Eindringen wüstenländischer Anschauungen und Mythen in die abendländische Glaubenswelt und von den ersten Kämpfen mit den schlitzäugigen Reitern Attilas führt die grosse Lebenslinie unseres Erdteils folgerichtig bis zum Entscheidungskampf mit dem jüdischen Bolschewismus der östlichen Steppe und ihren jüdisch-plutokratischen Verbündeten. 

Aber erst seit wir durch die Geschichtsaufhellung des Nationalsozialismus das Wirken der blutsmässigen Kräfte und damit die Gesetzmässigkeit dieses Kampfes um Blut und Raum erkannt haben, vermögen wir unsere eigenen Kräfte selbst planmässig und zielbewusst in den Ablauf des Weltgeschehens einzuschalten. Adolf Hitler hat aus den tausendjährigen Kämpfen die Folgerungen gezogen, indem er zuerst dem Eindringen der artfremden Ideen in die germanische Geisteswelt Halt gebot durch die Wiedererweckung eines artstolzen Glaubens, indem er ferner die Infiltration minderwertiger und rassefeindlicher Blutskräfte mit Hilfe der Rassengesetze ausschaltete und schliesslich auf dem Schlachtfeld die Sicherung des Raumes gegen die ewigen Feinde der arischen Welt antrat. 

Damit ist der Führer zum Vollstrecker des uralten Ringens arischen Blutes zur Verteidigung des europäischen Raumes geworden. In dieser Auseinandersetzung stehen wir in dem vollen Bewußtsein eines ewigen Auftrages auf dieser Erde. Wir befolgen die von der Natur und der Geschichte offenbarten Gesetze des Kampfes. So wie wir in allen Kämpfen der Natur wie der Geschichte das göttliche Gesetz der Auslese, d.h. der Behauptung und Verbesserung der Art erkennen, so glauben wir, dass der heutige Endkampf einer jahrtausendealten rassischen Auseinandersetzung den Endsieg der schöpferischen und nicht der vernichtenden Blutskräfte bringen wird. Denn ein ewiges Gesetz hat der Geschichte und damit dem Leben überhaupt den Sinn gegeben, dass am Ende allen Kampfes das beste Blut und die beste Art, wenn sie sich zu behaupten vermag, höher und reiner fortbestehe. 

Dieser Verantwortung entspringt der Kampf der Waffen-SS als germanischer Orden.[...]" "Denn wir tragen nicht allein die Verantwortung für den Sieg der Waffen, sondern noch mehr auch die Verantwortung für den Sieg des besten Blutes im kommenden Frieden. Sind wir fähig, die Offenbarung der Geschichte zu begreifen, so müssen wir zugeben, dass der Sieg an der Front vor der Geschichte nicht mehr sein wird als die Voraussetzung für den Sieg der besten Blutskräfte. [...]" 

"Denn die zur Erkämpfung und zukünftigen Ordnung gewaltiger Räume nötigen Kräfte [...] müssen aus dem nordischen Blutsreservoir des europäischen Ariertums gezogen werden. Das ist die folgerichtige Fortsetzung der Geschichte, wie sie sich uns als ewiger Wille offenbart. [...]" 

"Wenn z.B. in dem neuen germanischen Korps der Waffen-SS die Söhne der Deutschen Volksgruppe in Rumänien in einer Kompanie mit flämischen Kriegsfreiwilligen kämpfen, so weist diese Begegnung symbolisch in die Zusammenhänge germanischen Lebens, das erst durch eine unnatürliche Entwicklung gesprengt wurde: Die Vorfahren dieser deutschen SS-Männer des Südostens sind einst vor bald einem Jahrtausend selbst zum Teil als Flanderer in den Karpatenbogen gezogen [...]. Wir sehen gerade an diesem Beispiel der Germanen aus dem Norwesten und Südosten des Kontinentes eine Bestätigung dafür, dass das Germanentum sich stets seiner Sendung als Träger der Kultur und Leistung bewusst gewesen ist.[...]" "So wird an keiner Stelle ein Germane eingesetzt sein, der sich nicht immer wieder als Erbe geschichtlicher Sendung erkennt. Und diese Sendung heisst das Blut und den Raum zu sichern, dem die Welt ihren Bestand als Kulturschöpfung verdankt." 

Mit dem Einsatz der Waffen-SS "tritt der grosseuropäische Gedanke aus dem Stadium fruchtloser Erörterung in die Erhärtung des Feuers. Die heute im Osten kämpfenden Völkersind die Trager dieses Gedankens. Die grosseuropäische Wirklichkeit und in ihr die grossgermanische Reichsschöpfung sind die bereits heute sichtbaren Grundpfeiler. [...] So wird aus dem Mythos dreier Jahrtausende die Wirklichkeit kommender Welten, indem die Sehnsucht der ersten arischen Wanderer in Grosseuropa Gestalt findet." 

Auch die folgenden Auszüge aus einem Leitartikel des Propagandameisters Walter May aus der "Südostdeutschen Tageszeitung" vom 21. Februar 1943 wollen wir kommentarlos zitieren. 

Jüdische Einbruchsversuche

"Das Schicksal hat uns Deutschen ausserhalb der Reichsgrenzen die besondere Aufgabe gestellt, die europäischen Interessen des deutschen Volkes anderen Völkern gegenüber bis in unser persönliches Leben hinein zu vertreten. Gerade inmitten der schweren Belastungen des zweiten Winterkrieges muss ausgesprochen werden, dass jeder von uns mit jedem Schritt, den er aus seinem Hause tut, und mit jedem Wort, das er auf der Strasse spricht, die Haltung des ganzen deutschen Volkes vertritt. [...] 

Der Feind sucht wie auch im Vorjahr durch die propagandistische Auswertung seiner vorübergehenden Erfolge Breschen in die Geisteshaltung der mit Deutschland verbündeten Völker zu schlagen und das Gift der Zersetzung in die europäische Front hineinzutragen. 

Die feindliche Propaganda gibt sich auf verschiedene Weise kund. In erster Linie bedient sie sich natürlich der innerpolitischen Gegner der nationalen Revolution, d.h. der Vertreter der zusammengebrochenen demokratischen Welt, die, wenn auch in verschwindender Zahl und als altersschwache Friedhofsanwärter, noch mit klapperdürrem, zitterndem Zeigefinger die Ereignisse verfolgen. [...] Ihre einzelnen Zuhörer sind allerdings jene hoffnungsvollen vorderasiatischen Eindringlinge, die man manchmal beim Schneeschaufeln freche Blicke auf ihre Umgebung werfen sehen kann. Dieses jüdische Geschmeiss, das leider noch nicht den Weg zu den Sammelstellen ausserhalb der gesitteten Kulturwelt im Osten gefunden hat, steht in der feindlichen Propaganda im Bunde mit jenen bezahlten Agenten der jüdisch-plutokratischen und jüdisch-bolschewistischen Feindmächte, die die Hoffnung auf die Auferstehung der zusammengebrochenen Welt auch bei uns noch nicht endgültig aufgegeben haben. Die Haupteinbruchstelle der Feindpropaganda, die sich zunächst in erster Linie an eine dünne intellektuelle Schicht wendet, sind die Geheimsender und Radio London. [...] 

Radio London hat in Bukarest erst in jüngster Zeit blutige Aufstände veranstaltet, zu deren Bekämpfung Waffen-SS eingesetzt werden musste. Radio London hat die bolschewistischen Armeen in anderthalb Jahren so viel siegen lassen, dass sie heute bereits zweimal um den Erdball herumgesiegt hätten, wenn nicht der Londoner Sprecher ein ebenso abgefeimter, stinkiger Galizianer wäre. [...] 

Die feindliche Propaganda rechnet jedoch damit, dass eine Lüge, hundertmal wiederholt, schliesslich doch einen Schein der Daseinnsberechtigung erhält. Insbesondere aber vertraut diese Rundfunkpropaganda auf ihre Hörer, eben jene demokratisch erzogenen Intellektuellen, Schieber und Plutokraten, die jede erstunkene und erlogene Niederlage der Achsenmächte mit einem Freudengeheul begrüssen. Abgesehen von den auf den ersten Blick erkennbaren Lügen gibt diese Propaganda bei uns jedoch auch Parolen aus, die weit gefährlicher sind. [...] 

Die Widersinnigkeit dieses Propagandatricks liegt auf der Hand: würde Rumänien im Osten nicht mithelfen, die bolschewistische Flut aufzuhalten, so wäre das Land dem Untergange geweiht. Der Dnejestr wäre die erste Kulturgrenze Europas, die die asiatische Flut der bolschewistischen Tiere erreichen würde. Die rumänischen Kirchen wären die ersten in Europa, die dem Erdboden gleichgemacht würden. Rumänien wäre die erste europäische Provinz Asiens, die Menschen aber die ersten Europäer, die auf die Stufe der asiatischen Tiere herabgedrückt würden. [...] Nicht Rumänien kämpft für Hitler, sondern Hitler kämpft für Europa. [...] 

Und heute, da das beutelüsterne bolschewistische Ungeheuer in schwerstem Ringen im Osten aufhegalten wird, sucht Churchill anhand von sogenannten "Versprechungen Stalins"der Welt klarzumachen, dass dieser Bolschewismus ein harmloses, in seinem geruhsamen Schlaf durch den nazistischen Wolf gestörtes Lämmchen sei, das niemals die Wässerchen der europäischen Völker zu trüben gedachte und denke. [...] 

Das sind die Hintergründe der Propaganda, die heute bei uns im Lande durch die Feindagenten betrieben wird. Wir Deutschen haben die Aufgabe, dieser Propaganda mit aller Kraft entgegenzutreten, nicht nur weil sie von den Feinden des Reiches vertreten wird, sondern noch mehr, weil die Feinde des Marschalls Antonescu sich ihrer bedienen. [...] 

Für uns aber ergibt sich die Pflicht, die gefährlichen Herde dieser Propaganda zu bekämpfen und insbesondere die London- und Moskauhörer zu packen und als Staatsfeinde den zuständigen Stellen zur Anzeige zu bringen. Auf das Abhören von Feindsendern ist Todesstrafe gesetzt. Es gibt keinen wirklichen Deutschen, der sich auch nur 5 Minuten lang das eklige Geseires dieser Judenzentrale anhören würde. Die Brutnester der Feindpropaganda aber, die in dem demokratisch-liberalen, judenhörigen London und Moskauhörern gegeben sind [unklare Ausdrucksweise], müssen im Interesse der rumänischen Nation beseitigt 09werden. [...] 

An der Phalanx unserer Solidarität werden alle jüdischen Infiltrationsversuche ebenso scheitern, wie im Osten an dem undurchbrechbaren Staudamm der europäischen Waffen die Flut bolschewistischer Tiere zerschellen muss, bis der Sieg unser ist."

Klaus Popa

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         Erstellt: 02.11.1999  Aktualisiert 01.10.2001
 

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